Hochstammspaliere
Kastenförmig und gradlinig stehen Hochstammspaliere meistens in einer Baumreihe.
Spalierbäume haben eine jahrhundertelange Tradition und wurden erstmals Ende des 16. Jahrhunderts in Frankreich kultiviert. Während sie in den letzten Jahrzehnten zunehmend in Vergessenheit geraten sind, gibt es ein regelrechtes „Revival“.
In der Form kastenförmig und gradlinig wirken sie, wie eine „Hecke auf Stamm“.
Die Klassiker unter den Spalierbäumen sind Linden, Weiß- und Rotbuche, Feldahorn sowie der Eisenholzbaum und der Amberbaum. Aber auch Obstbäume lassen sich als Spalier ziehen und gehören zur Gartentradition in Deutschland. Insbesondere Tafeläpfel, Zieräpfel, Quitten und Mispeln eignen sich bestens für das Klima in hiesigen Breitengraden. Die Triebe werden an einem Spaliergerüst befestigt und regelmäßig geschnitten. Der sogenannte Pflegeschnitt erhält die gewünschte Form und sichert regelmäßige Erträge. Eine entsprechend gut durchdachte Gestaltung des Spaliergerüsts aus Stahl, Holz oder Stein bereichert den Garten zudem um ein attraktives Gestaltungselement.
Im Garten dienen sie als Raumteiler, etwa anstelle einer hohen Hecke, einer Mauer oder eines Zauns und verleihen dem Garten mehr Tiefe und wohnliche Abgeschiedenheit. Ein Garten kann somit auch optisch in verschiedene Funktionsräume aufgeteilt werden. Zum Beispiel in einen Ruhebereich zum Entspannen, Kräuter- und Obstgarten oder einen Spielbereich für Kinder.
Heute benutzten wir die Hochstammspaliere um eine Gartengrenze oder ein schmales Beet zu akzentuieren. Es werden 3-5 Bäume der gleichen Sorte gesetzt, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Dachformen
Das sind kleinkronige Bäume mit waagerecht gezogenen Ästen, die wie eine Pergola wirken.
Noch vor 15 Jahren hätte man dies ausschließlich mit Kugelbäumen, wie Kugelahorn oder -Robinie geplant. Wenn man Die Dachformen im Karré pflanzt, entsteht ein schattiges Sitzplätzchen, das mit Loungemöbeln bestückt, gleich sehr modern wirkt.
Spaliere müssen regelmäßig geschnittenen und gebundenen werden, damit sie ihre straffe Form nicht verlieren. Es gibt viele Arten die sich eigenen, z.B. Hainbuche, Platane, Sumpfeiche, Zieräpfel, …
Formierte, geschnittene Gehölze passen sehr gut zum Design-Gartentyp.
Obstspaliere – Naschgarten inklusive
An sonnigen und windgeschützten Hauswänden, wie einer Süd- oder Westwand, können Spalierbäume wirkungsvoll in Szene gesetzt werden und für eine zusätzliche Begrünung sorgen.
Durch die in der Wand gespeicherte Sonnenwärme herrschen hier Bedingungen, die sonst nur in südlichen Ländern vorzufinden sind. So kann sich dort ein mildes Klima entwickeln, das selbst sehr wärmeliebende Obstsorten wie zum Beispiel Feigen, Aprikosen und Nektarinen gedeihen lässt.
Historische Formen sind U- oder Doppel-U, Fächerform oder Solitär mit vertikaler Verzweigung. Wer sich für einen Obstbaum als Spalier entscheidet, kann die Früchte nicht nur beim Wachsen und Reifen beobachten, sondern hat auch noch einen persönlichen Naschgarten vor der eigenen Haustür. Die süßen Früchte laden zum sofortigen Verzehr geradezu ein. So können Groß und Klein quasi von der Hand in den Mund genießen.